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16 Beispiele gelungener Kriegs- und Bürgerkriegsprävention (mit Peru – Ecuador)

Part 1: 16 Examples of Successful Prevention of War and Civil War
Teil 2: 16 Beispiele gelungener Kriegs- und Bürgerkriegsprävention
Partie 3: 16 exemples de prévention réussie de guerres internationales et de guerres civiles
ISBN 978-3-00-055024-9

Download (PDF) der gesamten Broschüre, mit Peru – Ecuador
(englisch / deutsch / französisch, 178 pages / Seiten / pages):

Prevention, preventive action, is an absolute „must“ in the face of the destructive power of modern weapons. It often seems as if all the parties involved and even neutral actors were losing courage, in view of the threatening violent discharge of tensions. We seem to feel helpless being driven into coming disaster.

But that is not a law of nature, as is shown in this volume by the 15 examples from almost all continents. It also becomes quite clear that not only „politics“, diplomats and politicians, are responsible for prevention. Prevention can also be organized successfully bottom up, by the people – for example, when a civil war is not only to be „put on ice“ for a short period, but must be terminated in such a way that a resurgence of the fighting can be prevented permanently.


Unser Mitglied Dr. Klaus Schlichtmannder in  Japan lebt , sandte uns eine Auswahl seiner veröffentlichten research papers:

Nakakayama, 28. Oktober 2021

“…von dem Willen beseelt, als gleichberechtigtes Glied in einem vereinten Europa dem Frieden der Welt zu dienen…” (Präambel, Grundgesetz der BRD)

Wir müssen die Welt organisieren, damit Krieg als Lösung von Konflikten an Bedeutung verliert. Sicherheit muss neu gedacht werden. Ich will im folgenden Rechenschaft ablegen und versuchen, mit einigen kritischen Beiträgen historisch zu begründen, wie die Abschaffung der Institution des Krieges erreicht werden kann. Einige Beiträge sind in englischer Sprache verfasst. 

Ich beginne mit dem 2001 veröffentlichten Beitrag Japan, Bengalen und der Westen, eine Renaissance zum Frieden?, der den Friedensimpuls der Aufklärung behandelt, welcher Auslöser war für die Friedensbewegungen des 19. Jahrhunderts, die schließlich in den Haager Friedenskonferenzen 1899 und 1907 ihren Höhepunkt fanden. (Vortrag, 11. Deutschsprachige Japanologentag in Trier 1999).

1996, während ich noch an meiner Doktorarbeit über den japanischen Diplomaten Shidehara Kijūrō saß, hielt ich auf dem Japanologentag der OAG (Ost-Asien-Gesellschaft) in Tokio einen Vortrag über die Haager Friedenskonferenzen, die bereits den Waffengang verbieten und stattdessen den Rechtsweg verbindlich vorschreiben wollten. Die Sache scheiterte vor allem am deutschen Veto. Dieser Aufsatz, in dem auch Japans Beitrag und Beteiligung eine bedeutende Rolle spielte, wurde später in dem Sammelband, herausgegeben von Werner Schaumann, beim iudicium-Verlag veröffentlicht. Es war für mich ein wichtiger Schritt für mein Verständnis der Geschichte und Entwicklung des Friedensvölkerrechts. Der Text kann hier heruntergeladen werden: Japan und die beiden Haager Friedenskonferenzen, 1899 und 1907. Vorbereitungen für den Eventualfall

2002 konnte ich meinen Aufsatz über den großen deutschen Pazifisten und Neu-Kantianer Walther Schücking (1875-1935) veröffentlichen, der auch eng mit den Haager Friedenskonferenzen, den Vorgängern von Völkerbund und UNO, in Zusammenhang stand. Zuvor hatte die von Alfred Hermann Fried mitbegründete Zeitschrift Die Friedens-Warte den Aufsatz mit der Begründung abgelehnt, ‘so etwas könne man den Lesern nicht zumuten’. Der Artikel wurde schließlich in den Historischen Mitteilungen der Ranke-Gesellschaft (HMRG) publiziert. 

Walther Schücking, Völkerrechtler, Pazifist und Parlamentarier

2011 konnte ich auf dem von mir mit angeregten Alfred Hermann Fried-Symposium in Potsdam einen Vortrag über diesen bemerkenswerten Pazifisten, Publizisten und Mitarbeiter von Bertha von Suttner halten. Der Text wurde 2016 im Donat Verlag in dem Sammelband Alfred Hermann Fried: “Organisiert die Welt!“ Der Friedensnobelpreisträger – sein Leben, Werk und bleibende Impulse veröffentlicht. Insgesamt konnte ich vier Artikel über Fried, einen davon in englischer Sprache, publizieren. Besonders interessant an Fried fand ich, dass er schon früh, ganz im Sinne von Kants foedus pacificum („Friedensbund“), eine Übergangszeit ins Auge fasste, die schlussendlich zur Abschaffung des Krieges führen müsste. 

Alfred Hermann Fried und die Entwicklung des Völkerrechts.

Ein Aufsatz in meinem 2008 im iudicium-Verlag veröffentlichten Buch 
Gute Deutsche, schlechte Japaner?: Japan und Deutschland im Spiegel der Geschichte. Gemeinsamkeiten und Gegensätze. Neun friedenshistorische Aufsätze 
behandelt ein interessantes friedenshistorisches Thema: Japanische Vorschläge für ein regionales Sicherheitssystem in den dreißiger Jahren. Dieser japanische Friedensplan war nach dem Vorbild des Locarno-Vertrages konzipiert worden. 

Meinen ursprünglich 2002 auf Englisch verfassten Beitrag
Wartime Atrocities, The Japanese and the German Case (Sophia International Review, Vol. 24) habe ich 2008 mit dem Titel
Japanische und deutsche Apologien für den 1. und 2. Weltkrieg – Vergangenheitsbewältigung und Historikerstreit in Japan und Deutschland 
in dem bereits erwähnten Band Gute Deutsche, schlechte Japaner herausgebracht  ein Versuch, unter der Prämisse des totalen Krieges die Kriegsgräuel zu erklären – wie ich glaube, ein interessanter Vergleich, bei dem Japan m.E. besser abschneidet. 

Nicht nur Mahatma Gandhis Vorstellungen von Gewaltfreiheit, auch seine konkreten Vorschläge zu Frieden und Gerechtigkeit – z.B. seine Forderung nach einer Weltföderation – sind für Indien und die Welt von Bedeutung. Ich habe dazu drei Veröffentlichungen. In meinem Buch A Peace History of India: From Ashoka Maurya to Mahatma Gandhi (Vij 2016), ursprünglich auch in deutscher Sprache verfasst, stellt dies den TEIL 4. Hier der deutsche (noch unveröffentlichte) Text:
Mahatma Gandhi und die Suche nach einer effektiven Weltorganisation. Der zuerst 2004 in der Zeitschrift Gandhi Marg veröffentlichte Text, Gandhi and the Quest for an Effective United Nations. The Stakes, 1917-1947, ging aus einem Vortrag hervor, den ich bei der Gandhi Peace Foundation in Delhi halten durfte.  

Auch Shidehara hätte, ebenso wie Gandhi, den Friedensnobelpreis verdient.* Im April 1995 konnte ich einen Vortrag bei der renommierten Asiatic Society of Japan in Tokio halten, der später in den Transactions of the Asiatic Society of Japan veröffentlicht wurde, mit dem Titel ꞌA Statesman for The Twenty-First Century? The Life and Diplomacy of Shidehara Kijūrō (1872-1951)’. Hier derLink

‚Helmut Hertling (1890-1991) und die Weltbürgerbewegung, in Detlef Bald und Wolfgang Wette (Hrsg.), Friedensinitiativen in der Frühzeit des Kalten Krieges, 1945-1955, Essen: Klartext, 2010, S. 155-174.
Hier kostenlos herunterladen. 

Mein Artikel Artikel 9 und die Abschaffung des Krieges, Ursprung, Auslegung und Kontroverse wurde 2002 in S+F, Vierteljahresschrift für Sicherheit und Frieden, (Nomos), vol. 20, No. 4, S. 223-229, veröffentlicht. Mehr  Hintergrundinformation zum Thema enthält mein Referat auf dem 4. Japanologentages der OAG in Tokio, ‘Artikel 9 im Normenkontext der Staatsverfassungen. Souveränitätsbeschränkung und Kriegsverhütung im 20. Jahrhundert’ (1996), wiederum herausgegeben von Werner Schaumann, im iudicium-Verlag. 

H.G. Wells and Peace Education, Journal of Peace Education, vol.4, no.2 (September 2007), S. 193-206, ist auch ganz lesenswert und kann hier heruntergeladen werden.  

Der Beitrag ‘20 Jahre vertane deutsche Friedenspolitik. Wir wären gern entschuldigt’ erschien 2012 in S+F, Vierteljahresschrift für Sicherheit und Frieden, (Nomos), vol. 30, No. 1, S. 47-50. Für meine Freunde hier herunterladbar. 

Dieser Artikel, The Role of UCAV, PGM, Nonlethal Weaponry and Cyber Policing. Transitioning from an Armed to an Unarmed Peace under UN Supervision wurde in englischer Sprache herausgegeben von Joám Evans Pim, in Nonkilling Security and the State, Hawaii, Center for Global Nonkilling 2013. 

In diesem Jahr konnte ich, wie ich hoffe, den endgültigen, abschließenden Beweis darüber führen, dass der japanische ‘Kriegsabschaffungsartikel’, der Artikel 9, von dem japanischen Ministerpräsidenten Shidehara vorgeschlagen wurde. Der Artikel erschien im Oktober (zunächst online) in der britischen Japanologenzeitschrift Japan Forum. Mehr dazu hier

Besonders erfreut war ich, dass ich in den letzten drei Jahren auf mehreren Veranstaltungen hier in Japan, und sogar auf Japanisch, über Shidehara, den Autor des japanischen Verfassungsartikels und den Artikel 9 sprechen durfte. Dies alles geschah im Rahmen und unter der Beteiligung der von Mikihiko Ohmori und mir begründeten SA9-Kampagne. Hier ein Link, der über die Kampagne informiert. 

Meine Verfassungsklage gegen die Entscheidung der Bundesregierung, amerikanische Pershing II und Marschflugkörper in der Bundesrepublik zu stationieren, wurde als HAUSAUFGABEN – eine Verfassungsbeschwerde gegen den Stationierungsbeschluss vom 22. November 1983 veröffentlicht (Kiel 1984, [Link]). Darin hatte ich unter anderem argumentiert, dass der Satz “Das Recht des Staates auf Kriegführung wird nicht anerkannt“ (dieser Satz des japanischen Artikels 9 entspricht dem Verbot der Androhung und Anwendung von Gewalt in der Charta der Vereinten Nationen) als “allgemeine Regel des Völkerrechts … Rechte und Pflichten unmittelbar für die Bewohner des Bundesgebietes“ erzeugt (Art. 25 GG). 

Gerne verweise ich auch auf das Buch meines Freundes Thomas Roithner Flinte, Faust und Friedensmacht. Außen-, Sicherheits- und Friedenspolitik Österreichs und der EU. Der Band ist 2020 bei Morawa erschienen und kostet 12,90 Paperback und 2,99 als e-Book. Mehr darüber online. Der Rundbrief von Dr. Roithner hat mich zu diesem meinem eigenen Rundbrief inspiriert.

Ich hoffe mit meinen Veröffentlichungen, von denen ich hier eine Auswahl vorstellen konnte, einen gangbaren Weg zu einemdauerhaften Frieden aufgezeigt zu haben. Der andere Weg, der sich besonders auch in Krisenzeiten zeigt, ist der zu weiterer Konfrontation, zu Aufrüstung, intensiver Kriegswaffenforschung und Krieg.

Weitere aktuelle Publikationen usw. von mir finden sich online hier

Herzliche Grüße und Gesundheit wünscht

Dr. Klaus Schlichtmann

Friedensforscher und -historiker

e-Mail: kschlichtmann@law.email.ne.jp

facebook: https://www.facebook.com/klaus.san 

twitter: @KlausSchlichma 

Web: https://www.unfor.net

* Siehe dazu das Buch von Fredrik Heffermehl, The Nobel Peace Prize: What Nobel Really Wanted (Praeger, 2010)

Wenn Sie keine Zusendungen mehr wünschen, können Sie sich jederzeit unter klaus.san@gmail.com abmelden.


Das „Manifest der 25“ Band I

„Freundschaft und Kritik“ und die darauf folgende Debatte

Artikel und Briefe, Gedrucktes und Ungedrucktes
zusammengestellt von Reiner Steinweg (Hg.)
Die vorliegende Dokumentation wurde anlässlich der Tagung „Besondere Beziehungen? Was Deutschland zum Frieden zwischen Israelis und Palästinensern beitragen kann“ der Ev. Akademie Iserlohn 20.-22. April 2007 in Berlin-Spandau angelegt (Programm siehe S. 179 f.) Die vorliegende Fassung ist gegenüber der Berliner Fassung um mehrere Beiträge erweitert.

(mehr siehe hierzu „Manifest der 25“, Dokumentation der Reaktionen)